Der Digitalisierungsexperte Filip Dřímalka verwies in seiner Eröffnungspräsentation auf die Bedeutung digitaler Kompetenzen, aber auch auf die sich ändernden Anforderungen an Mitarbeiter. Arbeit mit Daten, Kooperationsfähigkeit, Kommunikation und Problemlösung sind seiner Meinung nach von zentraler Bedeutung. Expertenwissen allein reicht nicht mehr aus, benötigt werden Bereitschaft zu mehr Innovation und Führungsstärke. Dřímalka zufolge kann jeder ein Innovator sein, wenn er weitere Innovatoren um sich versammelt.
Über die Strategie von BMW Logistics Next sprach Marco Prüglmeier von der BMW Group. Auch er hob die Notwendigkeit von Zusammenarbeit hervor. Ziel des Automobilherstellers sind nach seinen Worten nicht Fabriken, in denen keine Menschen arbeiten, sondern Fabriken, in denen Menschen alle möglichen Maschinen so zur Verfügung haben, dass sie effektiver, schneller und leistungsfähiger sind. Er betonte außerdem die Notwendigkeit von Regeln für autonome Transportfahrzeuge und die Entstehung des VDA 5050-Standards, der sich mit eben diesem Thema befasst.
Auch Jiří Cee von ŠKODA AUTO und einer der Hauptredner auf der Konferenz, hob die zentrale Bedeutung von Teamarbeit hervor. Menschen seien nach seiner Auffassung das wichtigste Glied der Logistikkette, wie fortschrittlich und digitalisiert diese auch immer sein möge. Ein weiteres von ihm behandeltes Thema ist die grüne Logistik. Im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie nutzt ŠKODA AUTO das Tool KALOGEMIS. Dabei handelt es sich um einen Kalkulator, der eine einfache Berechnung von CO2-Emissionen in der Logistik ermöglicht und die Umweltauswirkungen unterschiedlicher Transportkonzepte miteinander vergleicht. Jiří Cee gab auf der Konferenz gleichzeitig inoffiziell das Ende seiner Laufbahn als Leiter Markenlogistik bei ŠKODA bekannt und stellte mit David Strnad seinen Nachfolger vor.
Ein Großteil des Programms bestand aus aktuellen Fallstudien, Best Practices und dem Vorstellen neuer Technologien. Experten teilten ihre Erfahrungen mit Digitalisierung und Automatisierung im Alltag. So wurden Projekte von Hella Innenleuchten-Systeme Bratislava, Webasto Roof & Components Czech Republic, Autoneum CZ oder Fehrer Bohemia vorgestellt. In allen Fällen zeigte sich, dass neben Technologien auch kritisches Denken und Kreativität entscheidende Erfolgsfaktoren waren sowie die Bereitschaft, Grenzen zu verschieben. Dadurch hat sich die signifikante Rolle von Menschen bei der Automatisierung von Logistik- und Fertigungsprozessen erneut bestätigt. Über die Zukunft der Automatisierungstechnik sprach Faouzi Grebici von OMRON. Eines der Modelle eines autonomen intelligenten Fahrzeugs des Unternehmens bekamen die Teilnehmer sogar live zu sehen.
Die TAL 2020 war auch außergewöhnlich, weil sie in diesem Jahr zum 20. Mal stattfand – ein Grund, mit einem unterhaltsamen Rahmenprogramms zu Feiern. Aimtec, die IHK Regensburg und das Beratungsbüro Oberpfalz betonten Wichtigkeit und Nutzen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Regionen und würdigten die Rolle der TAL-Konferenz beim gegenseitigen Erfahrungsaustausch. Den Gesamteindruck der Veranstaltung fasste Roman Žák, Vorstandsvorsitzender von Aimtec, zusammen: „Die TAL 2020 hat alle vorherigen TAL-Konferenzen übertroffen – sowohl hinsichtlich der Atmosphäre als auch der Teilnehmer und der Redner. Diese waren aus mehreren Ländern gekommen, und von allen haben wir ein großartiges Feedback erhalten. Wir hoffen, dass es uns auf der TAL gelungen ist, Managern Mut für weitere Digitalisierungsprojekte zu machen und sie gleichzeitig vom Erfahrungsaustausch Inspiration mitnehmen, wie sich solche Projekte erfolgreich zu Ende bringen lassen.“
Richard Brunner, Karla Stánková-IHK Regensburg, Lucie Valentová, Michael Zankl-Bezirk Oberpfalz, Roman Žák, Marie Nováková, Jaroslav Follprecht - Aimtec
Hauptpartner der Konferenz TAL 2020 waren die Firmen Deloitte a Zebra Technologies. Dominika Radil, Channel Account Manager CZ&SK Zebra Technologies, kommentiert: „Die Konferenz TAL 2020 war eine der besten Veranstaltungen in letzter Zeit, voller nützlicher Informationen aus dem Bereich der Automobillogistik. Auf der Konferenz konnte man Experten aus der Branche treffen, die eine innovative Sicht und die zukünftige Ausrichtung dieser Industrie vermittelt haben.“
Partner der Konferenz waren: Bayern Innovativ, Beratungsbüro Oberpfalz, Desseq.eu, Südböhmische Wirtschaftskammer, LINTECH, OMRON, Region Pilsen, SAP und ZF OPENMATICS. Medienpartner: AIMagazine, Automobil Industrie, Automa, IT Systems, Logistika, Svět průmyslu und Systémy Logistiky.